Gesundheitsschutz scheidet Parteienlandschaft
National- und Ständeratskandidaten äussern sich zum brisanten Thema Elektrosmog:
Präsentation aufschlussreicher Umfrageergebnisse.
Der Dachverband Elektrosmog Schweiz und Liechtenstein wollte von den künftigen Bundesparlamentariern wissen, wie ernst sie die zunehmende Belastung durch Elektrosmog und den notwendigen Gesundheitsschutz im Zusammenhang mit neuen Technologien nehmen. Er verschickte vor etwa einem Monat an alle Kandidaten einen zehn Punkte umfassenden Fragebogen zum Gesundheitsrisiko von Mobilfunktechnologien, dem Informationsstand über Elektrosmog, der Einführung von intelligenten Stromzählern (Smart-metering) und dem mobilen Internet (LTE). Bis zum heutigen Zeitpunkt haben sich knapp 10% der Kandidaten an der Umfrage beteiligt. Am meisten interessierten sich - wenig überraschend - Grüne mit 22 %, EVP mit 16.4 % und SP mit 14 % (je mit Jung-Parteien), sehr viel weniger Interesse zeigten CVP mit 4.5 % und FDP mit 1.7 % am Total aller Antwortenden.
Elektrosmog wird Thema
Interessant wird die Umfrage dort, wo sich über alle Parteien hinweg klare Trends in den Antworten zeigen (siehe Grafiken im Anhang):
- Breit unterstützt wird die Forderung nach mehr Information zu Risiken des Elektrosmogs und die (Wieder-)Einführung von handyfreien Ruhewagen im Öffentlichen Verkehr
- Eine sofortige und rigorose Durchsetzung des gesetzlichen Verbots von Handygesprächen im Auto wird durchwegs verlangt.
- Kinder, Kranke und Schwangere sollten besser vor Funkstrahlung geschützt werden, andererseits lehnt die Mehrheit die Einführung eines Schutzalters von 16 Jahren beim Handy-Gebrauch ab.
- Vor einer allfälligen Einführung neuer Technologien für das mobile Internet (LTE), sollen die gesundheitlichen Risiken umfassend geklärt werden.
Krankheitsbild Elektrosensibilität noch wenig bekannt
Wenig überraschend zeigt sich, dass das Krankheitsbild Elektrosensibilität – als Folge übermässiger Strahlenbelastung – auch bei den Kandidierenden noch wenig bekannt ist.
Für den Dachverband Elektrosmog gibt die Umfrage interessante Hinweise auf seine künftigen Arbeitsschwerpunkte zur Information der Öffentlichkeit und der Entscheidungsträger hinsichtlich der Risiken und Folgen von Elektrosmog, zu denen auch die noch viel zu hohe elektromagnetische Strahlung moderner Kommunikationstechnologien immer eindeutiger gehört.