Weltweit gibt es nur etwa ein Dutzend publizierte Studien aus der direkten Umgebung von Mobilfunkantennen. Das ist sehr wenig; offenbar besteht kaum Interesse, solche Studien zu finanzieren, obwohl sie verhältnismässig günstig durchzuführen sind. Ohne Ausnahme deuten die vorhandenen Studien jedoch auf ein erhöhtes Risiko für gesundheitliche Beschwerden und Schäden bei Strahlungswerten unterhalb des Schweizer Grenzwertes („Anlage-Grenzwert“, gilt für eine einzelne Sendeanlage). – Weiter gibt es einige hundert Studien, die gesicherte Hinweise auf verschiedenste biologische Auswirkungen elektromagnetischer Strahlung und Felder geben. Zwar fanden ebenso viele Studien keine Auswirkungen. Indessen belegen zwei Metastudien, wovon eine schweizerische(7), den Einfluss des Geldgebers auf das Forschungsergebnis: Unabhängig finanzierte Studien finden viel häufiger eine Auswirkung als industriefinanzierte Studien. Neueste Forschungsarbeiten im Rahmen des europäischen REFLEX-Projektes(8) zeigen, dass Mobilfunkstrahlung die Gene in Zellen - also unser Erbgut – schädigt. Mobilfunkstrahlung ist somit gentoxisch, UMTS-Strahlung sogar noch ausgeprägter als GSM-Strahlung. Das aber ist die Grundlage für eine mögliche Krebsentstehung. Diese bahnbrechenden Ergebnisse wurden inzwischen in unabhängigen Studien(9) beispielsweise an der medizinischen Universtität Wien, der Universtität Basel, der Universität Bologna und an Universitäten in China bestätigt.
7 Huss A et al.: Source of Funding and Results of Studies of Health Effects of Mobile Phone Use: Systematic Review of Experimental Studies . doi:10.1289/ehp.9149
8 Adlkofer F et al.: REFLEX - Risk Evaluation of Potential Environmental Hazards from Low Energy Electromagnetic Field (EMF) Exposure Using Sensitive in vitro Methods. Project Progress Summary 1 February 2000 - 31 May 2004. EU Contract Number: QLK4-CT-1999-01574.
9 Richter K et al. (Hrsg.): Wie empfindlich reagieren die Gene auf Mobilfunkstrahlung? In: Wirkungen des Mobil- und Kommunikationsfunks. Schriftenreihe der Kompetenzinitiative zum Schutz von Mensch, Umwelt und Demokratie e.V., Heft 3, 2008